Onka Allmayer-Beck

Onka Allmayer-Beck was born in Vienna in 1979, where she still lives. In 2004 she graduated from the renowned Central Saint Martins College of Art and Design at the University of the Arts London with a BA Fashion Design Womenswear. After graduating, she worked as a fashion designer specialising in footwear design for various designers in Milan from 2004 to 2015, including Carol Christian Poell, Strenesse and Giorgio Armani. Since 2015 she has been working as an artist in Vienna, specialising in design, illustration and ceramics.

Auf nichts bestehen.

Onka Allmayer-Beck

Interview

von Lisa Hollogschwandtner

Wie würdest du dich selbst beschreiben?

Ich bin eine Künstlerin, die mit Keramik arbeitet – darauf liegt tatsächlich der Hauptfokus in meinem Leben. Ursprünglich komme ich aus der Mode, in der Kunst habe ich jetzt meine neue Heimat gefunden. Ich mag es mich immer wieder neu zu erfinden und glaube daran, dass man nicht eine Person ist, sondern viele und daran, dass alles ein Weg ist.

Was waren die wichtigsten Stationen auf deinem Weg?

Ich bin in Wien geboren und aufgewachsen, mit 20 Jahren habe ich mich dann dazu entscheiden in England Mode zu studieren. Danach bin ich nach Mailand gezogen und habe dort bei einigen Modehäusern gearbeitet, zuletzt bei Armani. Zum Schluss ging es für mich viel zu oft nur noch darum, was kommerziell ist – für Kreativität war da nicht viel Platz. Ich habe für mich erkannt, dass es für eine solche Position eigentlich eine Person mit Wirtschaftsbackground braucht, keine Kreative wie mich. Dazu kamen die immer schneller werdenden Rhythmen in der Mode: Bei vier Kollektionen im Jahr bleibt nicht viel Zeit für Recherche, sich umsehen, auch einmal Fehler machen. Das hat mir gefehlt, weshalb ich den Entschluss gefasst habe, zu kündigen. Das erste, das ich nach meiner Kündigung bei Armani gemacht habe, war mir von der Abfertigung einen Brennofen und eine Töpferscheibe zu kaufen. Damals hätte ich aber nie gedacht, dass ich einmal von der Keramik leben kann. Mittlerweile mache ich das seit fünf Jahren hauptberuflich. Dank Instagram hat sich meine Idee zu einem „echten Job“ entwickelt. 

Wie kann man sich deinen Arbeitsprozess vorstellen? 

Für mich ist es wichtig, wirklich jeden Tag in mein Atelier zu kommen und zu arbeiten. Im Tun selbst entstehen die meisten Ideen. Wenn ich an einem neuen Stück arbeite, habe ich meist schon Formvorstellungen im Kopf. Dadurch, dass ich mit einem natürlichen Produkt arbeite, kann man es allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt manipulieren – danach überlasse ich es dem Zufall. Meine Keramiken entstehen nicht an der Scheibe, sondern mittels Aufbautechnik, eine Methode, die ich bei einem Kulturaustausch in Russland kennenlernen durfte. Von der Idee bis zum fertigen Stück dauert es meist rund eine Woche. Ich arbeite parallel an mehreren Keramiken und im Grunde inspiriert jede Arbeit die darauffolgende. Mittlerweile gibt es natürlich Klassiker – dennoch ist jede Keramik ein Einzelstück.

Welche Bedeutung hat Social Media für dich und deine Arbeit?

Ich habe die ersten Formen in Tirol gefertigt, sie auf Instagram gepostet und sofort verkauft. Meine Käufer:innen kennen mich also über die App, dasselbe gilt für die Galerien, in denen ich meine Arbeiten zeige. Bevor ich überhaupt in Österreich verkauft habe, hatte ich schon Kund:innen im Ausland, die über Instagram auf mich aufmerksam geworden sind. Für meine Arbeit hatten die Sozialen Medien also eine große Bedeutung und dennoch ist mir bewusst, dass das nicht für immer funktionieren wird. Aus diesem Grund habe ich gerade auch schon ein Projekt in Arbeit, dass sich von Social Media wegbewegen wird. 

Könntest du dir vorstellen etwas anderes als Keramik zu machen?

Aus der Erfahrung heraus, dass sich mein eigener Weg schon oft geändert hat, habe ich die Weisheit, dass man auf nichts bestehen muss. Es ist meiner Meinung nach wichtig, in einem Medium zu bleiben, solange man dort etwas zu erzählen hat – und ich habe in der Keramik noch viel zu erzählen! Was danach kommt, werde ich dann sehen. Damit, mir konkrete Pläne zu machen, habe ich mit 15 Jahren aufgehört.

Werke

© Onka Allmayer-Beck